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Tech-Dominas: Digitale Demütigung gegen Bezahlung

Klassische Dominas quälen ihre Kunden vor allem körperlich. Doch nun gibt es einen neuen Trend namens Tech-Domination bzw. Data-Domination.

Eine Art Begründerin dieser Nische ist Mistress Harley. Sie kontrolliert nicht den Körper ihrer Klienten, sondern deren Computer und Mobilgeräte.

Tech-Dominas wie Mistress Harley erhalten von ihren Kunden freiwillig die Macht, ihren PC nach privaten und sensiblen Daten zu durchforsten und diese dann gegen sie zu benutzen.

Dabei findet eine Art digitale Demütigung des Kunden statt, der bereitwillig dafür bezahlt und vorab seine Grenzen festlegt.

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Gestatten: Mistress Harley, Tech-Domina der ersten Stunde

Mistress Harley war einst IT-Fachfrau im Silicon Valley. Schon früh merkte sie, dass der Bürojob nicht ihre Erfüllung ist, und suchte nach Alternativen.

Zunächst begann sie, mit Webcam-Erotik ein wenig Geld dazu zu verdienen – doch war sie auch davon schnell gelangweilt. Ihr Freund erzählte ihr dann vom Fetisch der finanziellen Domination, den sie bei ihren Webcam-Aktivitäten aufgreifen solle.

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Anfangs war Mistress Harley wenig überzeugt von dieser Idee: Würden ihr Männer tatsächlich Geld geben, wenn sie es ihnen befiehlt?

Sie probierte es aus und wurde zur sogenannten Fin Domme. In diesem Bereich hatte Mistress Harley großen Erfolg und beschäftigte sich näher mit den verschiedenen Ausprägungen des Fetisch.

Dabei bemerkte sie, dass es eine Nische gibt, bei der die Kunden über ihren Computer im realen Leben dominiert werden möchten. Die Domina erhält die Kontrolle über den Rechner und nutzt diese Macht, um den Kunden zu demütigen oder zu bestimmten Handlungen zu zwingen.

Durch ihre Vergangenheit in der IT-Branche verfügte Mistress Harley über die nötigen Skills zur Realisierung dieses Fetischs – das Geschäftsmodell Tech- bzw. Data-Domination wird fortan zu ihrer Berufung.

Mistress Harley war einst IT-Fachfrau bevor sie zur bekanntesten Tech-Domina wurde
Mistress Harley war einst IT-Fachfrau bevor sie zur bekanntesten Tech-Domina wurde

Gerade für eine Fin Domme ist diese Art der Domination reizvoll, denn auch in diesem Bereich sind Geld und erotisches Lustempfinden eng miteinander verzahnt: Damit sie bspw. keinen Schabernack mit den privaten Daten auf dem PC des Kunden anstellt, muss dieser bezahlen. Auch die Kontrolle über das Online Banking ist denkbar, sodass die Fin Domme sich selbst Geld überweist, während der Kunde diesem Treiben nur hilflos zusehen kann.

Das Ganze ist laut Mistress Harley legal, solange es im gegenseitigen Einverständnis geschieht. Daher schließen Online-Domina und Kunde im Vorhinein einen Vertrag, was geschehen soll und wo die Grenzen sind.

In ihren E-Books gibt Mistress Harley ihre Erfahrungen und Tipps an alle weiter, die selbst als Techdomme aktiv werden möchten. Auch Ausbildungsseminare hat sie für die Zukunft geplant.

Die Nachfrage für Ausbildungsangebote in diesem Bereich dürfte vorhanden sein. Bei Data-Domnation handelt es sich um eine äußerst profitable Nische mit bislang überschaubarer Konkurrenz und zahlungswilligen Kunden aus aller Welt.

Zu den Kunden der Techdommes zählen Männer aller Couleur: Vom armen Studenten, über den mittelständischen Büroarbeiter bis hin zu Personen in Machtpositionen und hohen Ämtern.

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Verschiedene Formen von Tech-Domination

Als Grundlage für die meisten von Mistress Harleys Aktivitäten dient die Software TeamViewer. Das Programm ermöglicht online Screen-Sharing, also den Zugriff auf das System eines anderen Nutzers, was eigentlich vor allem Informatiker zur Fernwartung nutzen.

Mit dieser legalen Technik kann die Tech-Domina den Rechner ihres Kunden durchforsten. Sie sucht dabei alles, was sie gegen ihn verwenden kann: Von Kontodaten über Passwörter bis hin zu Nacktbildern oder privaten E-Mails kann alles dafür verwendet werden, um den Kunden zu demütigen, unter Druck zu setzen und zu erpressen.

Welche Auswirkungen dieser Kontrollverlust haben kann und wie die Data-Domination in der Praxis aussehen kann, sollen die folgenden Beispiele von Mistress Harley verdeutlichen.

Das Verändern des Mauszeigers in ein perverses Symbol oder die Umbenennung von Dateien und Ordnern mit obszönen Begriffen sind noch eher harmlos und wirken wie ein Streich unter Pubertierenden.

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Schon härter dürfte es den Kunden treffen, wenn er auf bestimmte Daten nicht mehr zugreifen kann, weil sie gelöscht oder versteckt wurden. Auch eine komplette Sperrung des Systemzugriffs durch die Data-Domina ist möglich.

Findet Mistress Harley private Dokumente wie Scans vom Ausweis oder persönliche Aktfotos, so kann sie ihren Kunden bspw. mit der Veröffentlichung dieser Daten erpressen.

Fies kann es auch werden, wenn Mistress Harley auf die Social Media-Konten ihres Kunden zugreifen kann. Dort verschickt sie bspw. in seinem Namen peinliche Nachrichten an seine Kontakte oder postet heikle Geständnisse, wie dass er sich einer Techdomme unterwirft. Diese Nachrichten können schnell die Falschen erreichen, etwa Verwandte, Geschäftskollegen oder die Ehefrau.

Apropos Ehefrau. Immer wieder erhält Mistress Harley die Bitte von Kunden, ihre Ehe zu zerstören. Dabei nimmt die Tech-Domina zum Beispiel direkten Kontakt zu deren Ehefrauen auf und erzählt ihnen, dass ihr Mann Kunde bei ihr ist. Die Lüftung dieses Geheimnisses sorgt dann für viel Stunk in der Beziehung und führt aus Sicht des Kunden idealerweise zur Scheidung.

Mistress Harley überwacht den Alltag ihrer Kunden per Smartphone-App
Mistress Harley überwacht den Alltag ihrer Kunden per Smartphone-App

Eine andere Form der Tech-Domination ist die Überwachung des Alltags. Das funktioniert einerseits über eine von Mistress Harley eigens kreierte Smartphone-App, die den Aufenthaltsort des Nutzers regelmäßig pingt. Damit kann sie bspw. durch Befehle via Textnachricht permanent in dessen Tagesablauf eingreifen.

Zum anderen beobachtet die Domina ihren Kunden über Webcams, die dieser in seinem Haus extra zur Überwachung anbringt. Dadurch erhält Mistress Harley Kenntnisse über seine täglichen Routinen – und bringt sie durcheinander. Einmal hat sie bspw. das Schlafverhalten ihres Kunden gestört: Dank des Zugriffs auf sein Soundsystem, hat sie ihn mitten in der Nacht mit laut aufgedrehter Wagner-Musik aus dem Schlaf gerissen.

Auch Outings sind eine beliebte Form der Tech-Domination. Mistress Harley hat auf ihrer Website eine „Loser Hall of Shame“ eingerichtet. Dort veröffentlicht sie Bilder von Kunden – sämtliche Besucher ihrer Seite können die „Loser“ dort begutachten. Damit sie die Bilder wieder entfernt, muss der Kunde einen bestimmten Geldbetrag zahlen.

Geld ist meistens die einzige Möglichkeit, damit Mistress Harley ihren Kunden wieder in Ruhe lässt. Dabei passt sie sich durchaus dem Geldbeutel ihrer Kunden an: Ein einfacher Student kann sich bspw. für ein paar hundert Dollar, ein CEO eines großen Unternehmens dagegen nur für mehrere tausend Dollar von ihr „freikaufen“.

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Tech-Domination als Lebenshilfe?

Mistress Harley hat kein schlechtes Gewissen, wenn sie Männer demütigt und dafür hohe Geldsummen verlangt. Denn schließlich wünschen sich ihre Kunden genau das von ihr.

Der sexuelle Reiz der Data-Domination liegt darin, digital kontrolliert zu werden und damit einhergehend in finanzielle Unterwürfigkeit zu geraten. Diesen BDSM-Fetisch bedient Mistress Harley – zudem geschieht nichts ohne vorab geregeltes, gegenseitiges Einverständnis.

Mistress Harley sieht sich bisweilen nicht nur als Erfüllerin von sexuellen Fantasien, sondern bezeichnet sich auch selbst als Lifestyle-Beraterin.

So berichtet sie in verschiedenen Interviews davon, wie sie Männern unterstützt, die gerne eine Frau wären. „Sissy Boys“ nennt sie solche Kunden, die gerne feminisiert werden möchten, sich zu diesem Verlangen aber nicht öffentlich bekennen.

Also befiehlt ihnen Mistress Harley, sich wie eine Frau anzuziehen, auch in der Öffentlichkeit. Kommen die Männer der Aufforderung nicht nach, werden sie von der Tech-Domina im Internet geoutet.

Auf diese Weise zwingt Mistress Harley die Sissy Boys, zu ihrer sexuellen Vorliebe öffentlich zu stehen und ihre Ängste zu überwinden.

Wie erfolgreich diese Methode ist, bleibt ungewiss. Es ist aber durchaus fraglich, ob die Männer dadurch tatsächlich ein Selbstbewusstsein entwickeln, mit ihrem Feminisierungs-Fetisch offen umzugehen, oder sich nur aus Zwang dazu bekennen und möglichen Folgen ihres Outings im Anschluss nicht gewachsen sind.

Mistress-Harley-Techdomme

Nachweisbare Erfolge kann Mistress Harley laut Eigenangaben jedenfalls in einem anderen Bereich nachweisen. Angeblich hat sie schon mehrere Porno-süchtige Kunden von ihrer Sucht befreit.

Via Porno-Firewall unterbindet oder regelt sie den Zugriff ihrer Kunden auf Porno-Portale im Internet. Dadurch hilft sie ihnen, Schritt für Schritt ihren starken Pornokonsum zu reduzieren. Bei zahlreichen Männern soll das schon funktioniert haben und Mistress Harley sieht sich hier als Therapeutin, die den lästigen Angewohnheiten ihrer Kunden Grenzen aufsetzt.

Auch hier ist fraglich, ob diese Art der „Zwangstherapie“ nachhaltigen Erfolg erzielt oder nur solange wirkt, wie die Firewall aktiv ist.

Neben Porno-Sucht und Feminisierungswünschen kommen die Kunden mit allen möglichen Problem und Lastern zu Mistress Harley. Sie zahlen im Minutentakt, um der Techdomme ihr Herz via Skype oder Telefon auszuschütten.

Mistress Harley hat aber auch Grenzen. Nach eigenen Angaben habe sie schon Kunden abgelehnt, die mental labil wirkten, und sprach ihnen die Empfehlung eines Arztbesuchs aus. Alle Kundenwünsche, die kriminell oder fäkal sind, lehne sie generell ab.

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