Ein Amateur-Sexspielzeug-Erfinder in Großbritannien hat einen smarten Lautsprecher geschaffen, der als sprachgesteuerte Domina fungiert.
Gary, der seinen Nachnamen anonym hält und hauptberuflich als Ingenieur arbeitet, baute sein Gerät mit Teilen eines elektrischen Hundehalsbands und einem Amazon Echo Dot-Lautsprecher. Entstanden ist es bei ihm zuhause auf dem Esszimmertisch in Milton Keynes.
Das Spielzeug erhielt den Namen „Herrin Alexa“, in Anspielung auf das intelligente Sprachsteuerungssystem „Alexa“ des Amazon Echo Dots. Deren Stimme empfand Gary als „heiß“ und passend für erotische Spielchen.
Elektroschocks als Strafe
Das Gerät verteilt Elektroschocks auf die Genitalien seines Trägers, welche dieser oder eine andere Person mit dem Satz „Alexa, bestrafen“ auslösen und steuern kann.
Gary hat das Gerät ursprünglich für seine Partnerin Kirsty entwickelt, die als professionelle Domina arbeitet und das Spielzeug auch für ihre Arbeit nutzt.
Der Ingenieur hat dafür einen Amazon Echo Dot mit einem Raspberry Pi verbunden – einem einfachen Mainboard, das unter Amateur-Programmierern beliebt ist.
Den Rapsberry Pi hat Gary an einen Arduino-Hardware-Controller angeschlossen, den er mit der Handfernbedienung eines Stromhalsbands für Hunde aus einem gewöhnlichen Haustiershop verbunden hat.
Gary öffnete das Halsband und steckte die darin befindlichen Elektroden in ein paar pinkfarbene Kunststoffklammern.
Diese mit einem 3D-Drucker angefertigten Klammern werden im Genitalbereich des Trägers mit einem Inbusschlüssel befestigt und verabreichen auf Kommando Elektroschocks.
Wenn die Worte „Alexa, bestrafen“ fallen, löst das mit Künstlicher Intelligenz und einem Dialogbaum arbeitende Gerät die „Schock-Bestrafung“ für den Träger aus.
Mistress Alexa fragt daraufhin „Has the slut been naughty?“ (dt. „War die Schlampe unartig?“). Der Nutzer kann mit „Ja“, „Nein“ oder „Sehr“ auf diese Frage antworten.
Lautet die Antwort „Ja“, löst das Gerät einen einmaligen Elektroschock aus. Bei „Nein“ frägt Mistress Alexa in wütend-genervtem Ton, wieso der Nutzer ihre Zeit verschwendet.
Ist die Antwort „Sehr“, dann startet das Sexspielzeug eine einminütige Schockwelle mit unterschiedlich starken und langen Schocks.
Gary programmierte für Mistress Alexa auch einen zufälligen Countdown-Modus, der durch einen Kippschalter am Arduino-Controller aktiviert wird.
Dabei blinkt ein LED-Licht über einen definierten Zeitraum auf dem Gehäuse des Geräts und Benutzer müssen Alexa in dieser Zeit anbetteln, um einen Schock zu vermeiden.
Ingenieur mit Faible für DIY-Sexspielzeug
Zusammen mit Partnerin Kirsty entwirft und baut Gary nun seit über einem Jahr unter dem Label Deviant Designs smartes Sexspielzeug. Trotz fehlender Ausbildung in Programmierung oder Elektronik, kümmert sich Gary dabei um den technischen Aspekt.
Er sagte, dass er seine Programmierfähigkeiten durch Online-Tutorials erlernt habe und die Idee zu Mistress Alexa bekam, während er sich die Science Fiction-Serie „Mr. Robot“ anschaute. In einer Szene hatte eine Person ihr Haus mit Hilfe von Amazon Alexa kontrolliert. Den Aspekt des sprachgesteuerten Kontrollierens fand Gary inspirierend und übertrug ihn auf BDSM-Spielzeug.
Auf seinem YouTube-Kanal Deviant Design veröffentlichte Gary zahlreiche Anleitungen, um anderen Sexspielzeug-Fans beim Aufbau ihrer eigenen Domina-Toys zu helfen.
Schnell wurde der Kanal gesperrt, weil er mit seinen sexuellen Themen gegen die Inhaltsrichtlinien von YouTube verstieß. Daher ist Gary zu Pornhub umgestiegen, wo er seine Inhalte ohne Probleme veröffentlichen kann.
Seine Videos zeigen neben Mistress Alexa zahlreiche kuriose DIY-Geräte, die für BDSM bestens geeignet sind, bspw. ein Gerät für Zwangsfütterung mit Apfelsaft oder Elektroschock-Handschellen mit einem Labyrinth-Spiel.
(Noch) kein öffentlicher Verkauf
Softwareentwickler können „Fähigkeiten“ für Alexa-Geräte programmieren und diese an den Alexa Skill-Store übermitteln. Dort durchlaufen sie einen Überprüfungsprozess von Amazon – auch im Hinblick auf die Amazon-Richtlinien.
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Garys Mistress Alexa und andere Kreationen dort jemals veröffentlicht werden, da sie wohl gegen die Amazon-Inhaltsrichtlinien verstoßen würden. Diese sind gerade was den Erotikbereich angeht ziemlich streng gehalten.
Gary hat laut Eigenangaben bereits eine Reihe von Anfragen potenzieller Käufer erhalten, aber das Gerät noch nicht verkauft, weil es noch nicht fertig sei. Er möchte zunächst die Verarbeitungsqualität verbessern, bevor er die Geräte im großen Stil kommerziell verkauft.
Mistress Alexa has somewhat selective hearing ???????? pic.twitter.com/fkcFiaJ3Lq
— Deviant Designs (@_DeviantDesigns) May 18, 2018
Mistress Alexa kann daher als innovatives DIY-Spielzeug für BDSM gesehen werden, das Hobbytüftler sich auf Basis von Videotutorials zuhause nachbauen können. Ohne Amazon als Partner und bislang ohne eigenen Vertrieb von fertigen Geräten, bleibt der Domina-Lautsprecher aber erst mal im Hobbybereich zu verorten.
Den Weg in die Domina-Studios dieser Welt wird Mistress Alexa wohl so schnell nicht finden, ist es doch sehr unwahrscheinlich, dass professionelle Dominas sich am heimischen PC und 3D-Drucker mühselig ein Gerät für ihre Sessions zusammenbasteln.
Sollte Gary aber eines Tages seine Mistress Alexa auf den Markt bringen, könnte sie Dominas beim Quälen von Sklaven assistieren oder beim heimischen Gebrauch für schmerzhaftes Vergnügen ganz ohne menschliche Herrin sorgen.
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