Es war niemand geringeres als Steve Jobs selbst, der bei Apple die entscheidenden Weichen stellte: Das iPhone soll weitestgehend pornofrei bleiben. Doch nun ist das Erbe der Tech-Ikone akut gefährdet. Die erste Porno-App schafft es auf das iPhone – mit heißen Clips von Pornhub und Xvideos. Grund ist ausgerechnet eine Entscheidung der EU.
EU-Verordnung macht Porno-Apps auf iPhone möglich
Ein wenig altbacken scheinen die Prinzipien von Apple schon: Porno-Apps sollten es laut Meinung des mittlerweile verstorbenen Gründers Steve Jobs nie auf das iPhone schaffen. Laut E-Mails, die dem Tech-Magazin TechCrunch vorliegen, sagte Steve Jobs einmal, dass Apple eine „moralische Verpflichtung“ habe, Pornos vom iPhone fernzuhalten. Wer solche Filme schauen wolle, könne sich ja „ein Android Phone kaufen.“
Das Porno-Verbot wurde zum Credo bei Apple, auch wenn es ein bisschen naiv war zu glauben, dass das App-Verbot User davon abhalten würde, heiße FSK18-Filmchen einfach auf Sex Tubes über die verfügbaren Browser anzusehen. Auch der Apple-eigene Browser Safari sperrte schließlich den Zugriff nicht.
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Doch nun scheint es auch auf App-Ebene vorbei mit den pornofreien iPhones zu sein. Ab sofort können iPhone-Besitzer auch über die App „Hot Tub“ auf Pornos im Netz zugreifen. Mit ziemlicher Sicherheit ist das nur der Anfang der Entwicklungen.
Den Startschuss machte ausgerechnet eine Entscheidung der EU. Laut einer neuen Verordnung musste Apple alternative App-Stores zulassen. So sollte die Marktmacht von Tech-Giganten wie Google oder eben Apple ein Stück weit gebrochen werden, indem ihre Stellung als „Gatekeeper“ aufgeweicht wird. Damit einher geht ein hoher Kontrollverlust– vor allem über die erlaubten Apps.
Hot Tub ist im AltStore PAL verfügbar
Über den alternativen App-Store AltStore PAL, der bereits seit April 2024 in Europa verfügbar ist, hat die erste Porno-App ihren Weg aufs iPhone geschafft. „Hot Tub“ ist laut der Beschreibung auf der eigenen Website ein „privater, sicherer und eleganter Weg, um Erwachseneninhalte zu durchstöbern“. Die Screenshots der Website zeigen jedoch nur Videos von niedlichen Haustieren.
So unschuldig dürfte es für die User jedoch nicht werden. Wer sich die App herunterlädt, bekommt einen einfachen Porno-Browser aufs iPhone. Auf „Hot Tub“ lassen sich werbefrei Sex-Clips von verschiedenen Plattformen wie Pornhub und Xvideos durchstöbern und anschauen.
Installation von AltStore ist umständlich
Doch der Weg dorthin ist etwas mühsam. Zuerst muss das Programm AltServer auf dem Mac installiert werden, dann wird dieses auf das iPhone übertragen und muss dort verifiziert werden. Anschließend können User alternative Apps wie zum Beispiel „Hot Tub“ auf das iPhone laden.
Der Dienst ist jedoch nur auf die EU beschränkt, da die Verordnung nur hier gültig ist. Dementsprechend kann AltStore PAL nur in EU-Mitgliedsstaaten mit einem Apple-Account genutzt werden, der aus einem EU-Mitgliedstaat stammt. In anderen Ländern behält Apple seine Stellung als Porno-Gatekeeper.
Apple zeigt sich zutiefst besorgt über Hot Tub
AltStore PAL feiert sich dafür, ausgerechnet in dem Jahr, in dem das iPhone 18 Jahre alt (und damit volljährig) wird, die Porno-Barriere durchbrochen zu haben. Die Schöpfer von „Hot Tub“ selbst rühmen sich damit, die erste von Apple zugelassene Porno-App zu sein.
Doch von „zulassen“ kann aus Sicht von Apple keine Rede sein. Gegenüber dem Tech-Magazin The Verge sagt ein Sprecher des Konzerns: „Im Gegensatz zu der falschen Behauptung des Marketplace Developers, billigen wir diese App sicherlich nicht und würden sie niemals in unserem Store zulassen.“
Laut Apple sei die Veröffentlichung der Porno-App ein großer Verlust der Sicherheit und des Vertrauens, an dem der Konzern seit über einer Dekade gearbeitet habe. Gerade für Kinder sei es ein großes Risiko, wenn Hardcore-Pornos es auf das iPhone schaffen. Des Weiteren äußert er Bedenken, dass Anbieter wie AltStore oder Epic nicht Apples Sicherheitsstandards teilen. So könne durch alternative App-Stores Malware und andere schädliche Software auf iPhones gelangen.
Riley Testut, Entwickler von „Hot Tub“, teilt die Bedenken nicht. Er sieht sich sogar im Kampf gegen eine restriktive Politik. AltStore PAL kündigt an, die Einnahmen, die sie im Februar über die Patreon-Plattform generiert haben, an Vertreter der LGBTQ-Community und Sexarbeiter zu spenden, um diese Gruppen gegenüber Hass und Hetze zu stärken.
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