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Camgirl – Wahnsinnige Begierde: Aus dem Leben eines Camgirls

„Camgirl: Wahnsinnige Begierde“ erzählt die Geschichte eines alleinstehenden und zurückgezogen lebenden Programmierers, der eines Tages auf einer Pornoseite ein attraktives Camgirl kennenlernt. Es entwickelt sich eine leidenschaftliche Beziehung zwischen dem ungleichen Paar, bei der die Grenzen zwischen virtueller Welt und Realität immer weiter verschwimmen.

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Sozialdrama über die Beziehung eines Camgirls zu einem alleinstehenden Mann

Was passiert, wenn ein attraktives Camgirl auf einen introvertierten Eigenbrötler trifft? Diese Frage beantwortet der neue Film „Camgirl: Wahnsinnige Begierde“ des amerikanischen Regisseurs Ben Hozie, der auch als Frontmann der New Yorker Artpunk-Band Bodega bekannt ist. Hozie beschert uns ein eineinhalbstündiges Sozialdrama über eines der größten Internet-Phänomene unserer Zeit.

Aber der Reihe nach: Jack (Peter Vack) ist von Beruf Programmierer und ist meist mit der Teilnahme an Online-Pokerturnieren beschäftigt – was zugleich auch eine äußerst lukrative Einnahmequelle für den Junggesellen ist. Eines Tages ändert sich sein Leben jedoch schlagartig, als er im Private-Cam-Bereich einer Pornoseite das hübsche Camgirl Scarlet (Julia Fox) kennenlernt.

Fasziniert von der dunkelhaarigen Dominatrix verbringt er fortan täglich viele Stunden auf ihrer Erotikcam und beginnt eine Art virtuelle Beziehung mit ihr, die immer obsessivere Züge annimmt. Als er eines Tages dann bei einem Spaziergang durch New York glaubt, Scarlet in der Realität erkannt zu haben – diese später aber versichert, noch nie in New York gewesen zu sein -, verschmelzen die virtuelle Welt des Internets und die reale echte Welt immer mehr miteinander. Der Ausgangspunkt eines packenden Dramas, das so gar nicht das ist, was es zunächst vorgibt, zu sein.

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Nüchterner Abriss der Realität

„Camgirl: Wahnsinnige Begierde“ ist nicht wie andere Vertreter des Genres. Die Camgirl-Thematik und Jacks skurrile New-York-Begegnung dienen nämlich nicht dazu, einen billigen Horror-Slasher zu erzählen, wie man ihn schon oft gesehen hat. Nein, denn was man als Zuschauer tatsächlich geboten bekommt, ist eine Art Bestandsaufnahme der Realität aus der Perspektive von zwei Personen, die eigentlich keine Gemeinsamkeiten besitzen, sich wegen ihrer Unterschiedlichkeit irgendwie aber auch ähneln.

Camgirl-Wahnsinnige-Begierde

Interessant ist vor allem, dass der Film größtenteils auf direkte sozialkritische Untertöne und das Anprangern neuzeitlicher durch das Internet bedingter Probleme verzichtet. Gegebenheiten, die man durchaus auch als Probleme der modernen Gesellschaft bezeichnen könnte – etwa Entfremdung, Vereinsamung oder Realitätsverlust -, werden zwar angesprochen, aber stets mit einer gewissen Distanz. Frei nach dem Motto: Ja, das und das gibt es – und erst mal ist es in Ordnung, dass es das gibt.

Was den Film aber letztlich so einzigartig macht und warum man sich als Zuschauer so gut in die beiden Protagonisten hineinversetzen kann, ist ein Perspektivwechsel nach etwa der Hälfte: von Jack zu Scarlet. Ab diesem Zeitpunkt erlebt man die Handlung nur noch aus Scarlets Sicht. Das ermöglicht es, auch ihre Motive und Verhaltensweisen besser nachvollziehen zu können.

„Camgirl: Wahnsinnige Begierde“ ist seit dem 19. März 2021 auf VoD-Plattformen und als Blu-ray oder DVD anschaubar.

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