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Crossdresser: Wenn sich Männer wie Frauen kleiden

Crossdressing stellt für viele Menschen – meist Männer – eine gute Gelegenheit dar, dem langweiligen Alltagstrott zu entkommen und in eine Parallelwelt einzutauchen. Doch was genau steckt hinter dieser speziellen Praxis? Wie reagiert die Gesellschaft darauf? Und wo vernetzen sich Crossdresser? Wir haben die Antworten.

Was bedeutet Crossdressing?

„Crossdressing” setzt sich aus den englischen Begriffen „to cross” (kreuzen) und „dressing” bzw. „to dress” (sich kleiden) zusammen. Die vollständige deutsche Übersetzung lautet demnach „sich über Kreuz kleiden”, was sinngemäß so viel heißt wie „die Kleidung des anderen Geschlechts tragen”.

Denn genau darum geht es bei dieser Praxis, die sich vorrangig bei Männern großer Beliebtheit erfreut. Konkret ziehen männliche Crossdresser Klamotten an und legen Verhaltensweisen an den Tag, die als stereotypisch „weiblich” assoziiert werden. Frauen, die Crossdressing betreiben, schlüpfen wiederum in die Rolle des Mannes.

Hierbei besteht nicht zwingend ein Zusammenhang zur sexuellen Orientierung. So gibt es viele männliche Crossdresser, die in einer heterosexuellen Partnerschaft leben. Sie sind also nicht unbedingt schwul, nur weil sie sich gerne als Frau kleiden.

Crossdresser-Dating: So findet man Kontakte, die sich wie das andere Geschlecht kleiden

Crossdresser gleich Transvestit? Das sind die Unterschiede!

Sind Crossdresser und Dragqueens bzw. Transvestiten, wie man sie auch nennt, das Gleiche?

Drag Queen mit einem Glas Champagner
Foto: lightfieldstudios – 123RF.com

Diese Frage kann mit einem ganz klaren „Nein” beantwortet werden. Der Unterschied liegt darin, dass beim Crossdressing das Tragen von Kleidung des anderen Geschlechts als Freizeitaktivität oder im sexuellen Kontext privat praktizieren.

Für Dragqueens ist ihr Crossdress hingegen Teil eines künstlerischen und/oder humoristischen Ausdrucks im Rahmen eines Bühnenprogramms zur Unterhaltung von Zuschauern.

Hobby, Statement oder Fetisch? Das bewegt Crossdresser

Jeder Crossdresser hat eine einzigartige Motivation, warum er die Rolle des anderen Geschlechts einnimmt. Für viele Männer ist die Verwandlung in eine Frau die Flucht aus dem langweiligen Alltag. Sie wollen für eine kurze Zeit ihr „normales” Leben vergessen und völlig befreit sie selbst sein können.

Doch nicht jeder Mann sieht Crossdressing als eine solch lockere Sache an. Für einige ist es weit mehr. Sie nutzen es, um ein Zeichen für mehr Offenheit und Toleranz zu setzen – jeder soll das anziehen und so sein können, wie er will. Unabhängig von altbackenen Geschlechterrollen. Eine Art politischer Protest, der eine klare Botschaft hat und stereotypischen Klischees und Vorurteilen eine Absage erteilt.

Ein weiterer Beweggrund für Crossdresser kann das Ausleben eines Fetischs sein. Das Verkleiden wird hier zur sexuellen Befriedigung genutzt. Eine Praxis, die unter anderem auch im BDSM-Bereich sehr verbreitet ist. Zum Beispiel gibt es die erotische Spielart der Feminisierung, bei der es den männlichen Crossdresser erregt, von der Fetischpartnerin zur Frau gemacht zu werden – sowohl optisch als auch vom Verhalten her. Eine Form der Sklavenerziehung.

Gibt es einen Zusammenhang mit Transsexualität?

Um eines direkt klarzustellen: Crossdressing und Transsexualität sind nicht ein und dasselbe. Denn als transsexuell werden Personen bezeichnet, deren biologisches Geschlecht nicht mit ihrer Geschlechtsidentität übereinstimmt. Viele haben zudem bereits eine Angleichung ihres Geschlechts vornehmen lassen – gemeinhin auch Transition genannt.

Auf den Großteil der Crossdresser trifft das jedoch nicht zu, da sie sich in ihrem Geburtsgeschlecht wohlfühlen. Sie haben aus bestimmten Gründen lediglich ein Faible dafür, gelegentlich die Geschlechter-Rolle zu tauschen.

Geschminkter Mann in Netzstrumpfhose liegt auf dem Bett
Foto: cladanifer – 123RF.com

Eine Studie unterscheidet drei Arten von männlichen Crossdressern: Die mit weiblicher Identität, die ohne weibliche Identität und die transsexuellen Crossdresser mit bereits erfolgter Umwandlung.

Jeder dieser Typen identifiziert sich unterschiedlich stark mit dem weiblichen Geschlecht. Während diejenigen ohne weibliche Identität nur die Kleidung von Frauen anziehen und das Verhalten adaptieren, gehen die mit weiblicher Identität durch Gestik und Mimik noch deutlich stärker in ihrer Rolle auf. Sie identifizieren sich als das Geschlecht, in das sie schlüpfen.

Gesteigert wird das nur noch von dem dritten Typen. Hierbei geht es um Männer, die sich für einen Wechsel ihres Geschlechts entschieden haben. Somit leben sie fortan auch den Alltag einer Frau, nicht mehr den eines Mannes.

Transen treffen: 7 Dating Portale für Shemale & Ladyboy Kontakte

So steht die Gesellschaft zum Cross Dressing

Crossdresser haben keinen einfachen gesellschaftlichen Stand. Sie erfahren oft Ablehnung und werden für ihre außergewöhnliche Leidenschaft häufig als „krank” oder „abnormal“ bezeichnet. Sogar einige Fachleute stempeln sie als psychisch auffällig ab, da sie ihre Männlichkeit unterdrücken würden.

Diese Stigmatisierung hängt in erster Linie damit zusammen, dass es auch heute noch verfestigte Klischees und Vorurteile gibt. Diese sind auch der Grund dafür, dass viele Crossdresser für homosexuell gehalten werden. Doch genauso wenig wie Crossdressing ausschließlich von Homosexuellen praktiziert wird, ist es notwendigerweise das Symptom einer psychischen Störung. Darüber sind sich die meisten Experten einig.

Es habe andere Gründe, warum einige Crossdresser psychologische Hilfe beanspruchen. „Diejenigen, die zu einer Untersuchung oder Behandlung kommen, werden in der Regel auf Veranlassung ihrer unglücklichen Ehefrau gebracht, sie werden von Gerichten überstellt oder kommen aus eigenem Antrieb, weil sie wegen negativer Konsequenzen im sozialen und beruflichen Leben besorgt sind”, schreibt George R. Brown, Professor für Psychiatrie an der East Tennessee State University.

Und wenn doch eine Psychotherapie durchgeführt wird, zielt diese auf etwas anderes als eine Verhaltensänderung ab. Laut Brown gehe es vielmehr um Aspekte wie Selbstakzeptanz und Beeinflussung riskanter Verhaltensweisen.

Hier findet man Crossdresser

Im Netz gibt es Dating-Portale extra für Crossdresser. Besonders diejenigen, für die Crossdressing ein Fetisch ist und die entsprechende Kontakte für Sex suchen, werden hier fündig.

Mann in Frauenkleidung steht und tippt am Laptop
Foto: ivanmorenosl – 123RF.com

Auch in speziellen Foren kann man Sexpartner mit dieser Vorliebe finden. Aber auch zum unverbindlichen Austausch – unabhängig von erotischen Interessen – sind sie die perfekte Anlaufstelle. Besonders beliebt ist bspw. Crossdresser-Forum.de. Als Neuling kann man sich hier mit erfahrenen Crossdressern austauschen, Fragen stellen oder die Community um eine Idee für ein Gender-Swap-Outfit bitten.

Wer lieber in der Offline-Welt Gleichgesinnte kennenlernen möchte, kann bspw. nach einer Party für Crossdresser Ausschau halten. Immer wieder gibt es entsprechende Motto-Schwerpunkte auch bei Veranstaltungen in Erotik- oder Swinger-Clubs.

Auch im Alltag gibt es immer mehr Möglichkeiten, dass einem Männer mit Frauen-Kleider und Make-up über den Weg laufen. Immer mehr von ihnen verlassen nämlich ihre Safe Spaces und wagen sich in die Öffentlichkeit. RTL hat im Rahmen einer Reportage mit den Crossdressern Xenia und Marie-Sophie gesprochen. Beide verraten, dass es sie anfangs Überwindung gekostet hat, in der Kleidung des anderen Geschlechts nach draußen zu gehen. Allerdings sei es ihnen nun wichtig, sich offen zu zeigen. „Das ist ein Teil von mir und den möchte ich nicht zu Hause in den eigenen vier Wänden verstecken, sondern auch nach außen tragen”, sagt Xenia.

Marie Sophie ergänzt: „Das Leben spielt draußen und nicht drin. Und deswegen muss man eben auch mal raus.”

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