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Steigende Sexpuppen-Verkäufe während Corona

Die Sexpuppen-Industrie gehört zu den wirtschaftlichen Gewinnern der Corona-Pandemie: Während des Lockdowns schnellten bei mehreren Anbietern von Sex Dolls die Verkaufszahlen in die Höhe.

Wir beleuchten den Zusammenhang von COVID-19 und den steigenden Verkäufen von Fickpuppen und zeigen auf, wer zum typischen Kundenstamm zählt.

Corona sorgt für rasanten Verkaufsanstieg bei Sexpuppen

„Sex Doll Genie“ gehört zu den größten Anbietern von Sexpuppen weltweit. Das Unternehmen vermeldete einen sprunghaften Anstieg an Bestellungen seit dem Ausbruch der Corona-Krise.

Auch Ryan James, Chef des australischen Sex Doll Anbieters „Southern Treasures“, berichtet von einer starken Zunahme an Verkäufen, Website-Klicks und E-Mail-Anfragen seit Beginn der Pandemie.

Von einem Aufwärtstrend und der Zunahme an Fickpuppen-Verkäufen seit März 2020 erzählt auch Nick Love, Social Media Manager des Herstellers „Silicone Lovers“.

Matt, ein Mitarbeiter des Online-Sexshops „Cherry Banana“, nennt gegenüber Vice konkrete Zahlen. Demnach haben sich die Verkäufe der Dolls über „Cherry Banana“ seit März verdoppelt – 20 bis 25 Puppen wurden plötzlich pro Monat verkauft.

Die Beispiele zeigen: Die Pandemie hat zu einer steigenden Nachfrage nach Sexpuppen geführt. Seit dem Lockdown kaufen mehr Leute menschenähnliche Erotikpuppen aus Silikon und anderen Materialien.

Wer kauft Sex Dolls?

Beim typischen Käufer einer Sexpuppe geht man von einem alleinstehenden Hetero-Mann aus, der die Gesellschaft von unkritischen Frauen bevorzugt. Eine Puppe gibt keine Widerworte und ist damit die perfekte „Partnerin“ für diesen Typ Mann. Generell zählt man eher ältere Männer zu den Fickpuppen-Liebhabern.

Doch während COVID-19 konnte der Kundenstamm offenbar erweitert werden.

Sexpuppen-Fabrik

Allein im April 2020 stieg bei „Sex Doll Genie“ die Anzahl der Sexpuppen-Käufe durch heterosexuelle Paare um 33,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Zudem wurde ein Anstieg an Bestellungen unter Singles verschiedener Geschlechter und sexueller Orientierungen verzeichnet. Darunter sind viele Frauen, die männliche Fickpuppen kaufen.

Mit Blick auf das Alter ist zu beobachten, dass sich auch zunehmend junge Menschen eine Doll bestellen.

Ursachen für die steigenden Sexpuppen-Verkäufe

Warum kaufen seit Ausbruch der Pandemie mehr Menschen eine Sexpuppe? Die Gründe sind vielfältig.

Naheliegend ist, dass viele aufgrund von Corona-bedingten Verboten und Einschränkungen der Prostitution nach einer Alternative suchen, um sich sexuell auszutoben.

Im Vergleich zu echten Sextreffen via Tinder und anderen Sexdating-Apps besteht bei den Puppen zudem keine Gefahr, sich mit dem Virus zu infizieren.

Auch emotional können die Sex Dolls unterstützen und die „Stay at home“-Isolation insbesondere für Alleinstehende erträglicher machen. So kann es bspw. helfen, wenn zuhause eine menschenähnliche Puppe auf dem Sofa sitzt, der man einen Namen geben und Dinge erzählen kann. Einige Sexpuppen verfügen zudem über Erweiterungen wie eine KI-basierte Sprachfunktion, die Small Talk wie mit einer echten Person ermöglicht.

Während des Lockdowns stieg allgemein der Konsum von Filmen, Serien und Videospielen. Mehr Menschen sind dadurch zu Fans bestimmter Film- und Spielehelden geworden. Ihre sexuellen Fantasien können sie mit den jeweiligen Charakteren nachempfundenen Puppen perfekt ausleben. Beliebt sind besonders Dolls, die wie bekannten Anime- und Manga-Girls aussehen.

Dass mehr Menschen Zeit vorm Computer verbrachten, dürfte generell zu einem verstärkten Interesse an Sexpuppen geführt haben. So war zum Beispiel zu beobachten, wie es das Reddit-Sub-Forum „r/sexdolls“ von knapp 5.000 Followern zu Beginn des Jahres auf mittlerweile über 15.000 Follower gebracht hat.

Auch für die Zunahme an Paaren, die sich eine Fickpuppe bestellen, gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Die Pandemie könnte dazu geführt haben, dass Paare allgemein mehr Zeit hatten, um sexuell zu experimentieren – bspw. in Sachen Dreier.

Eine Puppe als Spielpartner für einen Dreier birgt kein Risiko, sich mit Geschlechtskrankheiten oder COVID-19 zu infizieren. Außerdem lässt sich diese Sexpraktik mit einer Doll ohne Eifersucht realisieren – dagegen kann es mit einem menschlichen, dritten Sexpartner zu unerwünschtem Gefühlschaos kommen.

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Individuelle Sexpuppen

Sexpuppen-Hersteller berichten davon, dass der Anstieg an Bestellungen mit einer Zunahme an besonderen Kundenwünschen einhergeht. Matt von „Cherry Banana“ erzählt bspw. von Anfragen zu Dolls mit drei Brüsten, Puppen ohne Genitalien oder speziell angefertigten Köpfen. Diese Spezialanfertigungen kosten gegenüber den Standard-Modellen einen Aufpreis.

Vereinzelt kompensieren die Käufer auch Verluste mit den realistisch aussehenden Sexpuppen. So geben einige Menschen eine Doll in Auftrag, die optisch an eine ihnen nahestehende, verstorbene Person erinnert.

Herausforderungen der steigenden Nachfrage

Das gestiegene Interesse an Fickpuppen im Zuge der Pandemie verlief für die Hersteller und Anbieter nicht immer problemfrei. So berichten einige Verkäufer von Schwierigkeiten, den zahlreichen Anfragen hinterherzukommen.

„Silicone Lovers“ musste bspw. mehr Personal einstellen und „WM Doll“ hat einen zusätzlichen Werkstattraum in Anspruch genommen, um der erhöhten Nachfrage gerecht werden zu können.

Außerdem gibt es Berichte von pandemiebedingten Störungen in Sachen Logistik und damit einhergehenden Problemen im Versand. Zudem verzögerten verstärkte Zollkontrollen die Einfuhr der Dolls. Insbesondere nicht-europäische Hersteller hatten mit Hürden bei der Lieferung an Kunden in Europa zu kämpfen.

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Blick in die Zukunft

Ob sich die durch Corona gestiegenen Verkaufszahlen von Sexpuppen nach dem Ende der Pandemie halten werden, ist ungewiss. Unabhängig davon könnte die aktuell verstärkte Nutzung der Dolls dazu beitragen, dass sie gesellschaftlich akzeptierter werden. Ähnlich wie beispielsweise Vibratoren: Einst tabuisiert, zählen sie heutzutage zu den beliebtesten Sexspielzeugen weltweit.

Jedoch sei trotz steigender Beliebtheit zu erwähnen: Sexpuppen machen zwar während der Pandemie die Isolation für einzelne Menschen erträglicher, sie können menschliche Beziehungen aber nicht ersetzen. Psychologen betonen daher, wie wichtig Beziehungen zu echten Menschen für die psychische Gesundheit sind.

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